Verstopfung

verstopfungBeginnen wir mit einem ganz „heißen Eisen“, der Obstipation oder Verstopfung. Praktisch jeder Mensch hat irgendwann einmal seine Erfahrung damit gemacht, ich erinnere mich gut, wie mich das früher oft in den ersten Urlaubstagen gequält hat. Doch wirklich schlimm wird es, wenn die Verstopfung zu einem jahrelangen unerwünschten Begleiter geworden ist.

Selbstvergiftung durch Verstopfung

Frauen leiden überall auf der Welt häufiger an Verstopfung als Männer. Der Prozentsatz jener, die zumindest zeitweise Ärger damit haben, liegt bei über 25 Prozent. Schulmedizinisch ist das bloß ein Problem, aber keine Krankheit. In der Naturheilkunde hingegen weiß man, dass Menschen, die ihren Darm nicht mindestens jeden zweiten Tag auf natürliche Weise entleeren können, schon recht bald eine erhebliche Anzahl an Leiden entwickeln können. Dies beginnt mit Migräne, Konzentrationsstörungen und ständiger Müdigkeit, reicht über unreine Haut und ständige Infekte und kann schließlich in chronischen Gelenkentzündungen und Depressionen enden.

Warum ist das so? Ganz einfach: Wenn all der Mist, sprich Farbstoffe, Emulgatoren, Konservierungsmittel usw., den Ihr Körper eigentlich über den Stuhl ausscheiden wollte, nun über Tage im Darm liegen bleibt, versucht der Körper natürlich, diese unbrauchbaren Substanzen loszuwerden – und wenn es über den Darm nicht funktioniert, macht er es über die Haut oder lagert es leider auch an unpassenden Stellen ab – z. B. in den Gelenken oder im Bindegewebe. Das sieht man dann in Form von entzündeten Pickeln oder von schwabbeligem Gewebe. Die langsam im Darm vor sich hin gammelnden Essensreste überschwemmen nun auch noch den gesamten Körper mit den von Gärungs- und Fäulnisbakterien produzierten Giftstoffen.
Es gibt viel, was man tun kann, um die Beschwerden zu lindern. Eines braucht man dazu unbedingt: Geduld! Was in vielen Jahren zerstört wurde, kann man nicht in 3 Tagen wieder aufbauen. Medizinisch spricht man übrigens nur dann von Verstopfung (= Obstipation), wenn es pro Woche zu weniger als 3 Stuhlentleerungen kommt.

 

Ursachen für Verstopfung

Wenden wir uns nun einmal all dem zu, was dazu führen kann, dass jemand eben nicht jeden Tag „kann“. Wer sich zu wenig bewegt, kaum trinkt und sich falsch ernährt, macht den Darm lahm – dafür brauchen Sie kein schlaues Buch. Zucker, Weißmehlprodukte, Fett und Alkohol fördern die Darmträgheit, während ihr lösliche und unlösliche Ballaststoffe in frischem Obst, Gemüse und Vollkornprodukten sowie Probiotika bzw. Präbiotika entgegenwirken. Liegt es nicht an der Kost, so können Stress, Zeitumstellung, Unterdrückung des Stuhlgangs sowie eine ungewohnte Umgebung Verstopfung verursachen.

Ursachen von Obstipation:

  •  Zu wenige Ballaststoffe
  • Zu wenig Flüssigkeit
  • Veränderung der Ernährung
  • Bewegungsmangel
  • Hoher Flüssigkeitsverlust durch Sport (starkes Schwitzen)
  • Stress
  • Hormone: Hormonell bedingt arbeitet der Darm während der Schwangerschaft oder in der zweiten Zyklushälfte oft langsamer.
  • Medikamente: Hustenmittel, Abführmittel, Schmerzmittel, Psychopharmaka, Antiepileptika, Parkinsonmittel, Gallensalzbinder, Kalzium- und Eisen-Supplementierungen
  • Erkrankungen: Hämorrhoiden, chronische Divertikulitis, Diabetes sowie eine Reihe von neurologischen Grunderkrankungen wie Multiple Sklerose oder Morbus Parkinson können mit Verstopfung einhergehen, ebenso wie psychische Probleme z. B. Magersucht oder Depressionen.

Wer längere Zeit unter Verstopfung leidet, sollte dies unbedingt ärztlich abklären lassen, um mögliche krankheitsbedingte Ursachen wie Hämorrhoiden, Darmdivertikel oder Tumore auszuschließen. Bei Frauen mittleren Alters kann eine Beckenbodenfehlfunktion zu chronischer Verstopfung führen. Ist der Beckenboden, zum Beispiel nach einer Geburt, geschwächt, kann ein Stück des Mastdarms in die Scheide hineinsacken. In dieser Vorstülpung kann der Stuhl lange liegen bleiben und austrocknen,
was den Stuhlgang erschwert und verzögert. Alle diese Fälle bedürfen einer richtigen ärztlichen Behandlung, die den Rahmen dieses Ratgebers sprengen würde. Bitte scheuen Sie nicht den Weg zu einem erfahrenen und auch menschlich gebliebenen Spezialisten.

Schreibe einen Kommentar