Zucker

Einst war Zucker ein teures Gewürz – im Mittelalter etwa entsprachen elf Pfund Zucker (also etwa 5,5 Kilogramm) dem Wert eines guten Pferdes. Zucker wurde daher sehr sparsam, oft nur sonntags, verwendet. Heute ist Zucker kein Gewürz mehr, sondern vielfach Hauptingredienz, und so essen wir im Durchschnitt etwa doppelt so viel Zucker, als es die Ernährungsmedizin für gesund erachten würde. Und diese Mengen an „leeren Kohlenhydraten“ machen nicht nur dick und krank, sondern sorgen auch für ein falsches Milieu im Darm – das heißt, der pH-Wert verändert sich. Der optimale pH-Wert im Dünndarm liegt zwischen 4,5 und 5,5 – da fühlen sich die guten Bakterien wohl, erledigen brav ihre Arbeit und vermehren sich. Wenn allerdings zu viel Zucker in den Darm gelangt, dann kann sich der pH-Wert stark erhöhen. Und das ist für die guten Bakterien, als ob eine Schlechtwetterfront aufzieht. Sie verstecken sich in den Zotten und Nischen und versuchen, das Unwetter gerade einmal so zu überleben. Sie können sich in diesem Milieu einfach nicht mehr vermehren. Die krank machenden Bakterien aber lieben höhere pH-Werte und auch Zucker, den sie futtern und verstoffwechseln. Und weil sie sich so wohl fühlen, vermehren sie sich auch. Das bedeutet für uns häufig lediglich quälende Blähungen und übelriechende Stühle, manchmal aber auch, dass diese fäulnisbildenden Firmicutes, die immer mehr werden, uns dick und dicker werden lassen. Das heißt, Zuckerkarenz ist der erste Schritt zu einer guten Figur und nachhaltigen Gesundheit. Bei der Darm-Diät gilt daher: Während der Abnehmphase ist Schluss mit Zucker! Denken Sie dabei jetzt aber nicht nur an den Zucker in Süßspeisen, sondern prüfen Sie auch fertige Lebensmittel mit Argusaugen. Denn in rund 80 Prozent der industriell gefertigten Lebensmittel ist Zucker in ordentlichen Mengen enthalten, selbst in eingelegten Knoblauchzehen oder in Gemüsesaucen. Und auch auf Süßstoffe sollten Sie Ihrer Figur zuliebe wenigstens in den ersten Wochen verzichten. Erstens, weil Süßstoffe Ihrem Körper dennoch die „Droge Süß“ vorgaukeln und Sie daher nie richtig davon wegkommen, und zweitens, weil einige Studien bereits gezeigt haben, dass künstliche Süßstoffe auch dick machen können, indem sie die Insulinspiegel verändern.

Die weniger süßen Fakten zum Zucker

• senkt den Energlielevel
• löst Heißhunger aus
• macht süchtig
• sorgt für depressive Verstimmungen
• unterdrückt das Sättigungsgefühl
• kann bei Kindern ADHS auslösen
• schwächt das Immunsystem
• begünstigt die Bildung von Fettreserven
• stört die Insulinregulierung und führt zu Diabetes
• beeinträchtigt eine gesunde Verdauung
• vermehrt die Dickmacherbakterien
• macht dick!