Qualität von Probiotika

Dass sich Probiotika in ihrer Qualität ganz erheblich unterscheiden, das ist wohl den meisten klar, die diese gesundheitsfördernden Produkte angewendet und recht verschiedene Erfahrungen gemacht haben. Probiotische Produkte werden in den unterschiedlichsten Variationen angeboten, einige davon leider mit zu wenig probiotischen Keimen, zu viel Fett und zu viel Zucker. Das schmeckt dann vielleicht gut, aber der gesundheitliche Nutzen des gesamten Präparates ist doch eher „so la la“.

Mittlerweile haben sich zwei große unabhängige Gesundheitsorganisationen dieser Welt des Themas „Qualität bei Probiotika“ angenommen. Nämlich die
Weltgesundheitsorganisation (WHO, seit 2002 auf diesem Gebiet aktiv) und auch die Weltorganisation der Gastroenterologen, die im Jahr 2008 Kriterien
veröffentlichte, die ganz sicher nicht nur für Fachleute interessant sind.

Ich möchte Ihnen diese Kriterien näherbringen und Ihnen auch vermitteln, was Sie selbst erkennen können und wo Sie leider erst einmal Ihre persönlichen Erfahrungen mit Produkten machen müssen, bis Sie wissen, ob Sie dieses Probiotikum auch in Zukunft kaufen werden.

Qualitätskriterien von Probiotika

1. Sicherheit

Alle verwendeten Bakterienstämme müssen den internationalen GRAS-Status oder vergleichbare Zertifizierungen aufweisen, das bedeutet höchste Sicherheit für die Einnahme durch Menschen und die Abwesenheit von Nebenwirkungen auch bei langfristiger Anwendung.

2. Bakterienanzahl

Mindestens 109 KBE (= 1 Milliarde Keime pro Gramm Pulver). Dies bedeutet, dass eine relevante Anzahl an lebensfähigen Bakterien aufgenommen werden kann.

3. Aktivität

Probiotische Bakterien sind am effektivsten in den 24 Stunden nachdem sie rehydriert wurden und ihre Aktivität wieder entfalten. Dies geschieht bei Joghurts noch in der Molkerei, wo durch die Produktion von Milchsäure aus Milch Joghurt entsteht, bei Pulvergranulaten allerdings im Körper von uns Menschen, wo die Bakterien aktiv für uns ihre Fähigkeiten einsetzen.

4. Vermehrungsfähigkeit

Nachgewiesene Vermehrung der probiotischen Keime auch nach dem Therapieende. Ist nur für sehr wenige Produkte bisher bewiesen worden, da nur sehr große Vermehrungszahlen erfassbar sind. Die Beweise sind z.B. für OMNi-BiOTiC® PANDA, OMNi-BiOTiC® 10 AAD und OMNi-BiOTiC® STRESS Repair in wissenschaftlichen Journalen veröffentlicht worden.

5. Magen- und Gallensäureresistenz

Wesentlich ist die Resistenz der Keime gegenüber starken Säuren. Die Wiederbelebung der gefriergetrockneten Bakterien sollte am besten außerhalb des Körpers in einer neutralen Flüssigkeit erfolgen. Dort können die Bakterien die erste Nahrung zu sich nehmen und erstarken, bevor sie die stundenlange Passage durch den Magen mit seiner Magensäure und durch den Zwölffingerdarm mit Gallensäure und Bauchspeicheldrüsensekret antreten und überleben müssen.mag-anita-frauwallner_qualitaet-von-probiotika

6. Stabilität bei Raumtemperatur

Nicht die Bakterienanzahl zum Zeitpunkt der Abfüllung, sondern am Ende der Laufzeit sollte angegeben sein. Bakterien sterben bereits nach wenigen Tagen, wenn die Umgebung keine optimalen Lebensbedingungen bietet. Von OMNi-BiOTiC®-Produkten kann gerne eine Qualitätsanalyse und der Nachweis einer 24-monatigen Stabilität bei Raumtemperatur vorgelegt werden.

7. Milieuoptimierung

Der optimale pH-Wert im Dünndarm liegt bei 4,0-5,5. Bei diesem Wert vermehren sich nützliche Bakterien optimal, krankmachende Keime hingegen nicht. Deshalb sollten in einem Probiotikum Keime enthalten sein, die den pH-Wert durch starke Milchsäurebildung senken können.

8. Multispezies-Formulierung symbiotischer Bakterienstämme

Die Kombination unterschiedlicher Keimstämme ermöglicht eine verbesserte Kombination zwischen Bakterien und menschlichen Zellen sowie eine Multiplikation des Potenzials der einzelnen Strains: Ein Team aus unterschiedlichen Kompetenzen ist besser als ein Einzelkämpfer.

9. Synergie der Keimstämme

Nicht alle Bakterienstämme vertragen sich gut, sondern sie können auch in Wettstreit (z.B. um Nahrung) treten, daher muss die Effizienz von gemischten Bakterienpräparaten durch eine sogenannte „cross streak“- Methode nachgewiesen sein, bzw. sollten Studien zur Wirksamkeit vorliegen.

10. Frei von Zucker, Gluten und tierischem Eiweiß

Um Unverträglichkeiten nicht Vorschub zu leisten.

11. Matrix

Zur Erhöhung der Aktivität und Vermehrungsfähigkeit der Bakterien werden Enzyme, Ballaststoffe und Mineralien zugegeben. Das erhöht die Schleimproduktion der Darmschleimhaut und die Haftfähigkeit der zugeführten Bakterienkombination.

12. Studien zur Wirksamkeit

Probiotika sollten durch in-vivo Studien am Menschen ihre Wirksamkeit dokumentiert haben.

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