Das Immunsystem stärken

Die Blätter fallen, es stürmt und mancherorts herrschen bereits Minustemperaturen. Das Immunsystem läuft auf Hochtouren, denn Kälte und trockene Luft setzen dem Körper zu. Moderate Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und auch Probiotika helfen uns, Herbst und Winter unbeschwert zu überstehen.  

„Es hat mich erwischt!“ An diesen Satz, gefolgt von Niesen und Naseputzen, werden wir uns in den kommenden Monaten wohl oder übel wieder gewöhnen müssen. Aber was fordert das Immunsystem gerade im Herbst und im Winter derart heraus? Hierbei spielen mehrere Faktoren eine Rolle: Kälte und infolge dieser eine Unterkühlung des Körpers führen zu einer verminderten Durchblutung, was die Abwehrkräfte schwächt. Durch eine schlechtere Raumbelüftung wird außerdem die Luft weniger befeuchtet – dadurch trocknen die Nasenschleimhäute aus und Keime haben ein leichtes Spiel, sich dort anzusiedeln.

Vor einer Erkältung ist damit wohl niemand gefeit: Erwachsene haben zwei- bis fünfmal pro Jahr Husten und Schnupfen, Kinder sogar bis zu zehnmal. Meist beginnt die Erkältung mit Halsschmerzen, einer rinnenden Nase sowie einem Gefühl der Abgeschlagenheit, gefolgt von Husten und erhöhter Temperatur. In den meisten Fällen handelt es sich dabei „nur“ um einen grippalen Infekt. Die „echte“ Grippe (Influenza) ist hingegen u. a. durch eine rasche Verschlechterung des Allgemeinzustandes, hohes Fieber bis 41°C innerhalb der ersten 24 Stunden sowie starke Kopf- und Muskelschmerzen gekennzeichnet.

Antibiotika: Segen und „Fluch“ zugleich

Treten die ersten Beschwerden auf, ist die allerwichtigste Maßnahme für eine rasche Genesung Bettruhe. Schmerzmittel und pflanzliche Arzneimittel können die Symptome lindern, außerdem sollten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten. Antibiotika sind nur dann sinnvoll, wenn Bakterien die Erkrankung auslösen, denn gegen Viren sind sie wirkungslos. Ob eine bakterielle Infektion vorliegt, erkennt der Arzt meist bei der Untersuchung. Zur Absicherung können via CRP-Schnelltest die Entzündungswerte ermittelt werden; manche Krankenkassen übernehmen hierfür die Kosten.

Wird ein Antibiotikum verordnet, ist besonders zu beachten, wie das Medikament eingenommen werden soll: Nüchtern, mit einer Mahlzeit oder unabhängig davon bzw. sind auch – je nach Wirkstoff – bestimmte Lebensmittel zu meiden. In jedem Fall sollte die Einnahme nicht vorzeitig beendet werden, da ansonsten das Risiko einer Resistenzentwicklung steigt.

Antibiotika sind ein wahrer Segen für die Menschheit, aber – und das ist ihr „Fluch“ – diese Medikamente unterscheiden nicht zwischen gefährlichen und nützlichen Bakterien. Sie zerstören also auch die nützliche Darmflora, die einen zentralen Einfluss auf unser Immunsystem hat. Deshalb ist es umso wichtiger, zu einem Antibiotikum ein Probiotikum einzunehmen. Das hat mehrere Vorteile: Probiotika helfen beim Wiederaufbau der Darmflora, sie verdrängen schädliche Keime, sie produzieren selbst antibakterielle Substanzen (sogenannte Bakteriocine) und sie stimulieren die Immunabwehr durch eine erhöhte Bildung von Antikörpern.

Immunsystem unterstützen

Damit es erst gar nicht zu einer Erkältung kommt bzw. diese milde verläuft, kann man viel dazu beitragen. Eine ausgewogene, mediterrane Ernährung ist dabei das Um und Auf. Ausgewählte Lebensmittel stimulieren das Immunsystem, unterstützen den Darm oder liefern dem Körper sogar antibakteriell wirksame Inhaltsstoffe.

Auch körperliche Aktivität sorgt für ein widerstandsfähiges Immunsystem. Doch Achtung! Nach einem Infekt bitte nicht gleich losstürmen, sondern den Körper langsam wieder an die sportliche Belastung gewöhnen, denn mit einer andernfalls drohenden Herzmuskelentzündung ist nicht zu spaßen. Hinsichtlich der Sportbekleidung hat sich bei kühlen Temperaturen der „Zwiebelschalen-Look“ bewährt: Zwischen den Kleidungsschichten bilden sich dünne Luftpolster, welche durch die Körpertemperatur aufgewärmt werden und vor Auskühlung schützen. Auch kommt es beim Sport auf die richtige Atmung an: Durch gleichmäßiges Atmen durch die Nase wird die Luft gefiltert, angefeuchtet und erwärmt.

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